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Sonntag, 14. Mai 2017

IZI Meeting 2017

Es ist Donnerstag Abend. Noch am Sonntag hatte ich mir einen neuen Kettensatz bestellt. Der neue Hinterreifen lag bereits schon im Keller und ich hatte diesen samt ausgebauter Felge am Dienstag zum LOMOT gebracht. Er hat ihn mir den Reifen gewechselt und neu gewuchtet. Den Kettensatz holte ich gerade eben beim Postamt ab und ich mach mich ans Werk ihn einzubauen.
Warum auch immer ich so kurz vor dem IZI Meeting noch einige Dinge an der Transe zu erledigen habe weiß ich selbst nicht. :-P
Gegen 18:30 trudelt mein Bruder ein. Er und Tommy kommen dieses Jahr mit zum Treffen nach Polen. Sie wollen sich selbst mal das einmalige Treffen auf der alten Burg Grodziec ansehen.
Mein Bruder hilft mir noch fix die letzten Teile ans Moped zu schrauben und wir warten auf Tommy.


Tommy trifft gegen 20:00 Uhr ein und wir verfrachten noch schnell seine Sachen in die Wohnung. Anschließend ziehen wir weiter zum Stammtisch ins Tarantinos in Regensburg.


Tag1:

Der Wecker klingelt für mich um 6:28 Uhr. Ich gehe heute Vormittag noch in die Arbeit und treffe mich Mittags mit Bene zur gemeinsame Anreise. Peter und Tommy nutzen den heutigen Tag und werden gemütlich durch CZ über Nebenstraßen zum IZI Meeting fahren.

Ich treffe mich mit Bene um 13:00 Uhr am Pendlerparkplatz vom Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald. Wir reisen über die Autobahn zum IZI an. Wir wollen nicht schon wieder so spät wie 2016 dort eintreffen.
Uns so donnern wir bei angenehmen 120 km/h über die Autobahn bis Prag und schieben uns immer auf der Flucht vor dem Regen durch die riesige Hauptstadt. Wir befinden uns mitten im Feierabendverkehr. Kaum haben wir die Stadt verlassen fließt der Verkehr wieder. Kurz später verlassen wir die Autobahn und dann ist es endlich soweit. Dicke schwarze Wolken warten auf uns und entladen sich genau über uns. Schon wieder nass. (Hmpf, griml, zefix)



Wir tanken und pausieren eine Weile unter dem Vordach einer großen Metro und hoffen darauf, dass es ein wenig nachlässt. Aber nix da. Schließlich fahren wir weiter und plötzlich entdecken wir Tommy und Peter an einer Bushaltestelle. Die beiden machen auch gerade eine Pause. Da haben wir es doch tatsächlich geschafft sie einzuholen. Damit hatten wir nicht gerechnet. Die beiden waren den ganzen Tag auf kleinen Straßen unterwegs und haben das schöne CZ genossen. Sie sind heute nicht zum ersten mal nass geworden. ;-)
Und so fahren wir gemeinsam weiter zum Treffen. Etwa 20 km nach der Grenze hört auch der Gewitterschauer auf und wir können sogar im Trockenen und im Hellen unsere Zelte aufschlagen. Anschließend ziehen wir weiter in die Burg, melden uns an, holen Futter am Grillbuffet und genießen den Abend bei Bier und toller Livemusik. Als Bene und ich auf dem Weg zum Bettchen sind, stellen wir fest, dass wir wohl zu den letzten 20 gehören. Der Mond schein toll durch die Bäume und es sieht so aus als bekommen wir sogar eine trockene Nacht.


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Tag2:

Die Nacht hat tatsächlich keinen Tropfen aus dem Himmel gelassen. Zeitig krabbel ich aus dem Zelt. Schnappe mir meine Zahnbürste und gehe mich erstmal frisch machen. Anschließend schlendere ich eine Runde durch die Burg. Die meisten sind auch hier schon aus den Schlafsäcken gekrabbelt.
Als ich wieder im Burghof ankomme treffe ich auf Bene und wir setzen uns gemeinsam zum Frühstücken. Und während wir in unsere Semmeln beißen kommen die ersten kleinen Tröpfchen aus dem Himmel. Peter und Tommy lassen auch nicht lange auf sich warten. Doch die beiden sind mit dem morgenlichen Mahl bereits durch.



Anschließend schlendern wir zu unseren Mopeds und begeben uns wie üblich nach der großen Meute auf die Dreckeltour.
Anfangs schließen sich Rene vom TA-Stammtisch und Kurt mit Sohn uns an. Doch der über Tage aufgeweichte Boden ist so gar nichts für die Straßenreifen von Kurts Sohn. Und so beschließen die beiden, dass sie sich ein Tour in die andere Richtung suchen. Dort soll es angeblich nicht Regnen.
Nach einem kurzen "WinkeWinke" ziehen wir weiter. Huch ist das heute eine Schlammtour. Sie macht ihrem Namen alle ehre.





Und wie immer kommen wir an dem gemauerten Damm vorbei. Hier verabschiedet sich jetzt auch Rene. Er hat genug vom dem Glitsch. Und so ist unser Trupp auf 4 Mann geschrumpft. Wir haben ordentlich Spaß und kommen abschnittsweise nur sehr langsam voran. Was der Laune natürlich keinen abriss beschert. Lediglich der der leichte Regen der ab und an vom Himmel kommt nervt ein wenig.




Später treffen wir in einem kleinen Dorf auf einen Supermarkt. Dort decken wir uns erstmal mit frischen Getränken ein. Die Dame des Ladens bitte uns vehement hinein. Obwohl wir gerne vor der Türe bestellen wollen. Denn unsere Schuhe haben alle die gleiche Farbe. Braun! Und so sieht es nach unserem Besuch ordentlich dreckig im Inneren aus. Kaum haben wir den kleinen Laden verlassen kommt die Tochter mit dem Wischmop ums Eck. Peter und Tommy haben jetzt auch genug. Sie fahren ab jetzt auf Asphalt zurück zur Burg.
Bene und ich lassen auf den letzten Kilometern nochmal ordentlich die Sau raus. Wir wollen unbedingt noch zu dem alten Schienenbett. Und es ist wie im letzten Jahr. Fährt man über sie. Wackelt es so dermaßen am Zwerchfell, so dass man unweigerlich loslachen muss.



Zurück auf der Burg ist es auch fast schon Zeit zum Abendessen. Zu viert machen wir uns über das Buffet her. Bestellen erstmal eine zünftige Runde Bier und genießen die beiden Bands. Während Peter und Tommy sich noch länger das Treiben im Burghof gönnen wackeln Bene und ich zum Zeltplatz und gesellen uns zu einem der Lagerfeuer. Eher spät als früh verschwinden wir in unseren Schlafsäcken und ich penne sofort weck.


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Tag3:

Guten Morgen allerseits! Genial! Endlich Sonne satt und nicht eine Wolke am Himmel zu sehen.
Als ich aus meinem Zelt krieche sind Peter und Tommy schon fast abfahrbereit. Tommy will zeitig daheim sein und Peter hat sich für die Heimfahrt eine Strecke über Österreich rausgesucht.
Bene und ich verabschieden uns von den beiden und ziehen erstmal zum Frühstücken.
Anschließend will ich unbedingt noch warm duschen und so stelle ich mich in einer der Duschschlangen an. Hier und da noch ein Bild von der Örtlichkeit und dann packen auch wir unsere sieben Sachen zusammen.





Als wir los wollen sucht Bene seine Brille. Es dauert auch nicht lange bis ihm einfällt wo diese sein könnte. Er hat sie im Zelt vergessen und jetzt ordentlich verpackt zusammen gerollt. Verdammt! Hoffentlich ist sie nicht zu stark ramponiert. Nachdem wir das gute Stück aus der "missigeln" Lage befreit haben ist zum Glück nur ein Bügel abgebrochen. Schnell zückt Bene seinen Sekundenkleber und so fahren wir bei bestem Wetter los. Wir wollen über die Mopedhöhle nach Hause fahren und wenigstens bei der Heimfahrt die super kleinen Straßen in CZ genießen.



Noch während wir die extrem fettige Gulaschsuppe in der Höhle genießen beginnt es auch schon wieder zu Regen. Bei einem Tankstop treffen wir auf Rene. Irgendwie hat er ein Talent dafür uns immer auf der Heimfahrt zu treffen. Und so bleiben wir 30m weiter bei unserer neuen Fankurve stehen und ratschen erstmal eine ausgiebige Runde. Anschließend trennen sich all unsere Wege.



Und ab Pilsen ist dann auch Schluss mit lustig. Ich verlasse die Stadt im heftigsten Gewitterschauer. Und komme Zuhause ordentlich durchnässt an. Diesmal habe ich keine Lust auf mein übliches Ritual. Ich lasse das Bushäuschen gegenüber links liegen und gehe direkt unter die warme Dusche.
Erst nach dem heißen Wasser gehe ich wieder aus dem Haus und hole meine Koffer hinein.
Aber wie immer war es ein sehr sehr geiles Mopedtreffen.
Bin schon jetzt gespannt, ob es 2018 wieder eines auf der Burg gibt.

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Und jetzt muss ich mich erstmal entschuldigen, dass ich mein Tagebuch so habe schleifen lassen.
Ich verspreche Besserung. Sorry an alle, die gerne einen Blick auf die Bilder werfen. Ich gebe mir hoffentlich wieder besser Mühe.
Was jetzt noch alles fehlt:
- Willi, Tommy und ich waren über ein langes Wochenende am Bodensee unterwegs.
- der 3GT ist auf einen 2GT geschrumpft aber auch gewachsen. Wir (Peter, Stefan mit Vater, Willi und ich) waren für ein langes Wochenende nach Slowenien gefahren.
- Bene und ich waren am Back-To-The-Roots-Treffen der Transalpfreunde.
- Im September waren Bene und ich noch für zwei Wochen in den Westalpen und den Pyrenäen unterwegs.

Und so habe ich doch einiges zum Aufholen. Selbst die Bilder von dem zweiwöchigen Trip habe ich noch nicht vollständig sortiert. Ups.

Und Ende März kommt schon die nächste Tour. Jipiiii! So viel will gesagt sein. Neuland steht an. ;-)

Gruss und bis bald,
Tom



Freitag, 5. Mai 2017

Tag9 - Plitsch Platsch

Ich habe wirklich gut geschlafen. Bin dennoch recht früh wach. Frühstück habe ich auf 8:00 Uhr bestellt. Also packe ich schon mal meine Sachen zusammen und immer sind es noch 20 min. Ich nutze die Zeit und verstaue mein Gepäck auf der Transe schieße ein Bildchen vom Landgasthaus.


Das Frühstück ist mehr als Ausreichend und wieder viel zu viel. Ich bezahle noch meine Unterkunft und bedanke mich bei der Chefin für das spontane aufnehmen.
Die Wolken hängen tief und dunkel. Ich werde heute mit Sicherheit wieder nass. Also krame ich vor dem Losfahren noch meine Regenklamotten im Koffer nach vorne. Ich suche mir ein willkürliches Ziel im Navi und stelle es auf 100% Nebenstraßen.
Und schon geht es los. Ca 40 km später beginnt es bereits zu tröpfeln. Ich stoppe an einer schicken bewohnten alten Windmühle und schlupfe in meine "Gummihaut". Hoffentlich ist es nur ein kurzer Schauer.


Doch Frau Holle ist mir gar nicht wohlgesonnen. Der leichte Regen geht in Starkregen über und bereits 30 min später spüre ich eine leichte Kühle im Schritt. Grrrr. Und wieder fluche ich vor mir hin. "Warum warst du dir bisher nur immer zu geizig mal vernünfige Regenklamotten zu kaufen."
Bei einem Stop krame ich mein Handy aus der Tasche und werfe einen Blick auf den Regenradar.
Na super! Ich bin mitten drin und es wird erst ab Magdeburg besser. Das kann ja was werden.


Also Navi umstellen auf Autobahn vermeiden bis Magdeburg. Ich durchfahre Lübeck bei Regen. Schieße auf der B189 bei Regen bis Magdeburg und bin, als ich dort ankomme komplett nass. Wie ich das hasse!
Ich spaziere in einen Supermarkt und hinterlasse eine schöne Wasserspur. Und wie ich an der Kasse stehe habe ich endgültige die Schnauze voll. Ich will jetzt heim. Also ab auf die Autobahn und los.
Regen hat es ab jetzt wirklich kaum noch. Ich nehme mir vor alle Stunde kurz zu pausieren und fahre dann weiter.
Gegen 22:00 erreiche ich Weiden. Ich bremse kurz bei Bene und Marit und hole meine Bankkarte ab. Diese hatte ich auf der Hochzeit vergessen. Ups.
Und so ist es auf die Minute genau 23:58 als ich Zuhause ankomme. Und wieder lasse ich mir mein Ritual nicht entgehen. Ich stelle die Transe ab und wackel in die Bushaltestelle gegenüber und lasse meine Tour nochmal durch den Kopf gehen.
Aber: ich habe meine persönliche Tageskilometerleistung schon wieder gebrochen:


Ich schleife meine zwei Koffer und den Packsack in die Wohnung und gönne mir erstmal eine warme Dusche. Geschafft falle ich in mein Bett und schlafe am Samstag bis fast 10:00 Uhr.

Fazit:
Was eine geniale Woche. So viel Erlebt in den kurzen neun Tagen. Und nächstes Wochenende geht es schon wieder los. Das IZI Meeting in Polen wartet.
Marits&Benes Hochzeit war wirklich genial. Bin gespannt ob sie den Stamm schon geöffnet haben.
Schweden ist wirklich mehr als gedacht ein Mopedland. Man muss einfach die langweiligen Hauptstraßen verlassen. Die Häuser und die Landschaft ist an sehr sehr vielen Ecken wie aus einem Bilderbuch. Schweden sieht mich garantiert wieder.


Bis bald,
Tom



Donnerstag, 4. Mai 2017

Tag8 - DK Transit

Ab heute steht wieder Heimreise auf dem Programm. Es ist Donnerstag und ich möchte auf Nebenstraße die nächsten Tage nach Hause gondeln. Autobahnen sollen nicht auf dem Programm stehen. Dazu habe ich mir gestern schon einen groben Plan ausgedacht. Heute bis etwa Flensburg und dort einen Campingplatz am Meer aufsuchen. Am Freitag Abend dann wieder im Osten Deutschlands ein nettes Plätzchen suchen und Samstag Abend die Wohnungstür betreten.

Die Fähre von Helsingborg nach DK ist nur etwa 60 km auf Nebenstraßen entfernt. Also bummel ich langsam los und genieße ein letztes mal Schweden. Ab und an stoppe ich wieder für ein Bildchen.


Am Hafen angekommen ist vor der Fähre eine kleine Baustelle und ich biege auf dem Gelände erstmal falsch ab. Ich nutze den kleinen falschen Abzweig und betrachte erstmal das andere Ufer und den regen Schiffsverkehr nach und von Dänemark.



Ich fahre an den Schalter für Kartenzahlung und ziehe mein Ticket welches wieder um die 23 € kostet. Da sieh an. Brücke und Fähre machen sich also gegenseitig keine Konkurrenz. :-P
Kurz später können wir auch schon auf das Schiff. Diesmal sind auch noch zwei Biker mit an Board. Sie sind gestern über Fehmarn nach Schweden und fahren heute schon wieder zurück. Kurzer Ratsch im Unterdeck und anschließend gehen wir nach oben. Die Überfahrt dauert nicht lange. Ich ziehe wieder auf einen Spaziergang los und fotografiere das Kronborg Slotskirke von der Fähre aus.


Kurz vor dem Anlegen treffen wir uns wieder bei den Mopeds. Das Schiff legt an und wir wünschen uns gegenseitig eine gute Weiterfahrt. Als heutige Tagesaufgabe gebe ich mir ein typisches Dänenhaus zu finden. Und schon bin ich wieder ein einem gemütlichen trott unterwegs und halte ausschau. Je weiter ich mich Richtung Süden bewege umso windiger wird es. Die Sonne beginnt sich auch immer besser hinter einer Wolkendecke zu verstecken.


Und schließlich erreiche ich die nächste große Brücke Storebæltsbroen in Dänemark. Auch diese ist Mautpflichtig (125 dänische Kronen). Die Windbeutel sind prall gefüllt. Zum Glück reiner Rückenwind. Ich habe kaum Windgeräusche am Helm und höre deutlich, dass mein Kettensatz sich dem Ende neigt. Wieder ziehe ich mein Knipse und lege los.



Als ich die Brücke überquert habe, kommt etwas "Trauer" auf. Nur noch einmal Schifferl fahren und schon ist die Hälfte des Tagesziels geschafft. Und schließlich finde ich ein großes Haus das für meinen Geschmack typisch dänisch ist. Knipse raus, Panoramamodus an und feuer frei! :-D


An der Fähre in Bøjden angekommen legt gerade eine ab. Ich knipse noch schnell ein Bild und fahre zum Hafen. Zuerst denke ich mir noch. Ha! Da liegt ja eh noch eine. Wird also nicht all zu lange dauern. 


Nachdem ich mein Ticket am Automaten gezogen habe kommt eine junge, fesche Dame am Rad auf mich zu und fragt mich ob ich denn schon ein Ticket gekauft habe. Ich antworte freundlich und stolz mit einem "Yes". Darauf hin meint sie, dass die nächste Fahrt erst um 17:00 Uhr ablegt und fragt ob ich das Ticket wieder zurück geben möchte und über den Landweg fahren möchte. Nein, lieber warte ich hier artig die zwei Stunden. Also schieße ich ein paar Bilder, krame mein Netbook aus dem Koffer und setze im Warteraum ein paar Panoramas zusammen. Eigentlich wollte ich gegen 17:00 Uhr schon in der Nähe von Flensburg sein. Egal! Ich habe ja Zeit und es ist noch Urlaub. ;-)


Als ich Flensburg angekommen bin, Beschließe ich die Stadt mit dem Moped zu durchqueren und knipse ein Bild am Südermarkt. Ich schicke das Bild im WhatsApp einer Bekannten mit der Frage ob sie wisse wo ich bin. Sie weiß natürlich sofort wo ich bin. Schließlich stammt sie aus Flensburg.
Da es jetzt doch schon recht spät geworden ist und der Himmel stark nach Regen aussieht, beschließe ich mir heute ein Gasthaus zu suchen und in einem Bett zu schlafen. Zudem möchte ich endlich mal wieder etwas warmes essen. Der gute Hochzeitsschmaus vom Samstag ist schon lange verdaut. An einem Supermarkt etwa 15 km außerhalb von Flensburg frage ich ein Paar ob sie mir hier in der Gegend ein gutes Gasthaus zu normalen Preisen empfehlen können. Während der Mann noch überlegt, schießt seine Frau schon los. Klar wisse sie da etwas. Das Landgasthaus Streichmühle in dem gleichnamigen Ort. Ich soll einfach ihnen folgen und wenn sie links abbiegen sei ich auch schon da. Helm auf und ich düse den beiden hinterher. Die Dame hat mit ihrem Twingo einen recht flotten Fahrstil drauf und so bin ich ca 10 min später auch schon da. Ich betrete das Landgasthaus und bin mir nicht so sicher, ob es hier wirklich so günstig ist. Ich frage bei der Dame am Tresen und sie teilt mit mit, dass das Einzelzimmer mit Bad 48 € inkl. Frühstück kostet. Ok, passt schon. Ist ja immerhin Touriland. Ich nehme noch fix eine warme Dusche und gehe zum Abendessen über. Das erste Flensburger ist ruck zuck geleert und ich bestelle ein weiteres. Auf der Karte hat es fast nur einheimische Gerichte. Das gefällt mir. Nur auf Fisch bin ich gar nicht wild. Also frage ich, was denn der Lapskaus sei. Gehört habe ich von dem Gericht schon. Gegessen habe ich es noch nie. Sie teilt mir mit, dass ihr Lapskaus ohne Fisch sei. Also bestelle ich mir diesen. Als er kommt bin ich über den Fleischberg erstaunt. Das schaffe ich nie alles. Waren die letzen Tage meine Portionen doch immer recht klein. Schmecken tut es gut und wer mich kennt, weiß, dass ich den Hering am Beilagenteller nicht angerührt habe. Mögen ihn die Katzen bekommen. :-P


Nach dem dritten Flens ziehe ich ins Bett weiter und schlummer sofort weg. 



Mittwoch, 3. Mai 2017

Tag7 - S Zickzackkurs

Die Nacht war angenehm mild und ich breche schon verhältnismäßig früh auf. Schon um deutlich vor 8:00 Uhr bin ich voll bepackt auf der Straße und düse los.
Ziel des Tages? Offen! Ich will auf jeden Fall nicht nördlicher wie die alte Eiche und möchte Abends wieder in der Nähe der südlichen Küste sein.
Also bewege ich mich erstmal im Zickzack durch die unzähligen Seen westwärts auf Schwedens Nebenstraßen, die es mir wirklich angetan haben.


Ab und an biege ich einfach rechts oder links auf eine der super planierten Schotterpisten und produziere schöne Staubwolken hinter mir.


Ich bin auf der Lauer nach dem für mich absolut typischen Schwedenhaus. Und ich muss auch nicht all zu lange Ausschau halten bis ich eines entdecke. Roter Zaun an der Einfahrt, Fahnenmast vor dem roten Haus und rote Schuppen dahinter. Es ist einfach wie in einem Bilderbuch. Ich kann diese Aussage nicht oft genug wiederholen. :-)


Natürlich schnappe ich auch noch weitere für mich typische Schwedenbilder mit meiner Knipse auf. Die Landschaft ist einfach traumhaft. Einzig ein paar Berge fehlen mir. Doch die kleinen Hugel machen einfach Spaß. Auf den Nebenstraßen scheinen die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht ganz so zu gelten. Denn auch hier geben die Schweden schon gerne mal ordentlich Gas. Wobei sie auf den langen geraden Hauptstraßen alle artig ihre 90 km/h fahren. Blitzer werden sehr früh angezeigt und trotzdem fahren sie dort sehr "langsam". Generell sind die Schweden im Verkehr extrem Rücksichtsvoll. Wo bei uns noch sehr viel schnell rausziehen warten sie hier an der Kreuzung artig bis man durch ist obwohl es mit Leichtigkeit frei gewesen wäre.
Was ich eigentlich sagen möchte: Die Hugerl sind der Knaller. Fährt man recht flott über den ein oder anderen hebt es einen schon manchmal leicht aus dem Sattel und man hat wie in der Achterbahn ein Kribbeln im Bauch. :-D





Für Mittags stoppe ich wieder an einem kleinen Supermarkt und decke mich heute mit Köttbullar und Brot ein. Zudem muss mein Colavorrat dringend aufgefüllt werden. Der Verkäufer ist eindeutig ein Zuwanderer. Er begrüßt mich sehr freundlich mit den Worten "you are welcome". Ich schnappe mir noch einen Apfel, den ich sofort beim Verlassen seines Marktes verputze. Zur eigentlichen Mittagspause suche ich mir wieder einen schönen Platz am Ufer. Frisch gestärkt spaziere ich noch ein paar Meter am Wasser entlang und plötzlich schimmert mit etwas aus dem glänzendem Wasser entgegen. Was ist das denn? Da ist wohl im Winter ein Reh im Eis eingebrochen. 



Ich fahre und fahre. Tanken muss ich heute zwei mal. Obwohl der Tank am Anfang des Tages noch gut gefüllt war. Dieses Haus war mir auch ein Bild wert. Toll mit Graffiti bemahlt und der geniale alte Volvo am Hof.


Ich werfe einen Blick auf das Navi wo ich mich denn jetzt eigentlich genau befinde. Ich sollte jetzt langsam mal etwas flotter südlicher kommen. Also gebe ich als heutiges Tagesziel einen 105 km entfernten Campingplatz ein. Und wieder geht es des öfteren einfach nur gerade aus. das Ende einer solchen Gerade ist ab und an kaum zu erkennen.


Am Campingplatz angekommen melde ich mich artig an. Der Herr sitzt vor seinem Wohnwagen direkt bei der Einfahrt. Er spricht sehr gutes Deutsch und sagt mir das der Abschnitt da hinten die Zeltwiese ist. Dort sei es auch in der Früh als erstes schön sonnig. Er kommt nachher vorbei um das geschäftliche zu Regeln. Also stelle ich in aller Ruhe mein Zelt auf uns spaziere zur Inspektionsrunde auf. Am See liegt ein altes abgesoffenes Ruderboot am Ufer und bietet unter dem Baum ein schickes Motiv.


Auf dem Rückweg schlendere ich beim Betreiber vorbei. Er erzählt mir noch, das dieser Platz zum örtlichen Minigolfverein gehört und er seit über 20 Jahren die Finanzen verwaltet. Er wirkt nicht mehr ganz so nüchtern auf mich und ist glaube etwas froh jemanden zum Plaudern gefunden zu haben. Während der 20 min kippt er auch immerhin zwei Bierdosen runter. :-P

Und wieder ... (ein Zelt ein Moped)


Gerne würde ich noch einen Tag länger bleiben. Doch ich habe mir vorgenommen auf der Heimreise die Autobahn zu vermeiden. Morgen nehme ich die Fähre nach Dänemark.